Admeira: Bedenken zu Marktverzerrungen bleiben trotz Verkauf der Anteile durch die SRG

  28. Juni 2018
Admeira: Bedenken zu Marktverzerrungen bleiben trotz Verkauf der Anteile durch die SRG

28. Juni 2018 - Der Verband SCHWEIZER MEDIEN (VSM) begrüsst den Rückzug der SRG als Aktionärin aus Admeira und fordert Transparenz über die getroffenen Vereinbarungen. Die SRG zeigt mit den heutigen Ankündigungen den Willen die bereits nach der No-Billag-Abstimmung angekündigte, bessere Rücksichtnahme auf die Privaten umzusetzen.

Die geplante Vermarktung der SRG-Werbung durch Admeira führt jedoch weiterhin zum Risiko einer Marktverzerrungen. Admeira hat weiterhin exklusiven Zugang zum SRG-Werbeinventar sowie zur TV-Plattform von Swisscom, wodurch andere, unabhängige Medienhäuser benachteiligt werden. 

Aus Sicht des Verlegerverbandes SCHWEIZER MEDIEN ist als nächstes zu prüfen, ob der geplante Verkauf der Admeira-Aktien sowie der exklusive Vermarktungsauftrag einer Meldepflicht bei der Wettbewerbskommission sowie beim Bundesamt für Kommunikation unterliegt. Solange der Verkauf nicht vollzogen ist, läuft die vom Bundesgericht angeordnete Wiederholung des Meldeverfahrens zur Kooperation mit Admeira unverändert weiter. 

Neben der Vermarktung besteht auch in weiteren Bereichen Bedarf für klare Spielregeln. Bei den Online-Aktivitäten geht der angekündigte Teilverzicht auf Textbeiträge nicht weit genug. Die SRG soll im Netz alle gesendeten Inhalte ausspielen können - linear und zeitversetzt. Der VSM fordert aber eine stärkere Selbstbeschränkung bei Textbeiträgen, wie dies in Deutschland ARD und ZDF mit den Zeitungsverlegern vereinbart haben. Die Öffentlich-rechtlichen konzentrieren sich dort zukünftig auf Audio- und Bewegtbildinhalte und setzen Text nur noch in ganz wenigen Fällen ein, wenn es beispielsweise darum geht, Ton- und Bildaufnahmen über Suchmaschinen auffindbar zu machen. 

Der Verlegerverband wird sich in seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung des neuen Mediengesetzes für ein komplementäres Angebot der privaten und öffentlich-rechtlichen Medien einsetzen, aber auch den Anspruch stellen, dass die Presse als wichtigstes Medium für die Meinungsbildung entsprechend ihrer Bedeutung in der Gestaltung und Finanzierung der zukünftigen schweizerischen Medienlandschaft aufgenommen wird.