Dringender Appell: Indirekte Presseförderung muss jetzt erhöht werden

  27. August 2024
Dringender Appell: Indirekte Presseförderung muss jetzt erhöht werden

Tamedia AG kommuniziert eine umfassende, neue Strategie und reduziert die Anzahl ihrer Druckstandorte, verbunden mit weiteren einschneidenden Abbaumassnahmen. Das zeigt einmal mehr: Die privaten Schweizer Medien sind massiv unter Druck und die flächendeckende Informationsversorgung ist ernsthaft gefährdet. Umso wichtiger ist jetzt der Ausbau der indirekten Presseförderung für die Lokal- und Regionalmedien. Nur so kann das journalistische Angebot der privaten Schweizer Medien aufrechterhalten werden.

Stark sinkende Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten und hohem Investitionsbedarf machen drastische Sparmassnahmen und Abbau im Journalismus notwendig. Über 300 Stellen wurden letztes Jahr alleine bei den grossen vier Medienhäusern abgebaut, mit den heute kommunizierten Massnahmen kommen weitere 290 Stellen in Druck und Redaktion hinzu. Betroffen vom Spardruck sind aber genauso die Lokal- und Regionalmedien. Die Informationsversorgung in den Regionen ist ernsthaft gefährdet und ohne zusätzliche Förderung wird es zu Einstellungen von Zeitungen kommen.

Die heute kommunizierten Massnahmen der Tamedia AG zeigen einmal mehr auf, wie dringlich ein Ausbau der heutigen indirekten Presseförderung für den Erhalt der wichtigen journalistischen Leistung der privaten Schweizer Medien ist. Zwar baut Tamedia AG die derzeitigen Überkapazitäten im Druck ab, die gedruckte Zeitung und der flächendeckende Vertrieb in allen Regionen der Schweiz bleibt aber weiterhin von zentraler Bedeutung für die Informationsversorgung in der Schweiz. Die Erträge der Verlage – sowohl bei lokalen, regionalen wie nationalen Publikationen – stammen grösstenteils immer noch aus der Printausgabe und finanzieren das journalistische Angebot in allen Regionen der Schweiz.

Der Nationalrat wird in der kommenden Herbstsession den befristeten Ausbau der indirekten Presseförderung für die Lokal- und Regionalmedien beraten. Die parlamentarische Initiative von Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (Die Mitte, FR) fordert, die bestehende Presseförderung um 45 Millionen Franken auszubauen. Die Ermässigung der Zustelltaxen der Post für Zeitungen ist ein seit 1849 bewährtes Instrument und der Ausbau bringt eine zielgerichtete Unterstützung für rund 150 Tages- und Wochenzeitungen, welche dringend benötigt wird.

Die Verlegerverbände SCHWEIZER MEDIEN, MEDIAS SUISSES UND STAMPA SVIZZERA appellieren deshalb an den Nationalrat, seiner vorberatenden Kommission zu folgen, und die indirekte Presseförderung jetzt auszubauen, um den finanziellen Druck der Medienunternehmen spürbar zu vermindern. Nur so kann das heutige journalistische Angebot in allen Regionen der Schweiz aufrechterhalten werden.