Ich arbeite heute in Chur im innovativen Medienhaus der Somedia mit dem ebenfalls hier untergebrachten Lehrgang Multimedia Production der HTW Chur. Die Sonne scheint und ich geniesse eine spektakuläre Aussicht.
An solchen Tagen zeigt sich mir, für was es sich einzustehen lohnt: Für eine Vielfalt an Medien in allen Regionen der Schweiz. Leider werden die Zeiten für eine freie und unabhängige Medienlandschaft je länger desto garstiger.
Die Post stellt die Zeitungen rücksichtslos erst am Nachmittag zu. Der VSM hat im Rahmen einer Anhörung der KVF-N bei der Postspitze interveniert.
Die Werbeauftraggeber sind immer noch im digitalen Rausch. Trotz Betrügereien bei der Leistungsmessung und imageschädigenden Werbeplatzierungen auf Extremisten-Sites. Hauptsache es gibt was zu messen.
Die Effizienzmessung gewinnt denn auch an Bedeutung, wie unsere Grafik des Monats weiter unten zeigt. Fragt sich nur auf welche Zahlen man sich verlassen kann. Eine Diskussion hierzu findet kaum statt, zumindest nicht öffentlich. In Deutschland ist man hierzu deutlich reflektierter unterwegs.
Die SRG expandiert neuerdings im Stile eines Amtes für Integration mit der Quiz-App "Together" für Zugezogene. Direkt vor der Frühlingssession lanciert, damit die ihnen wohlgesinnten Parlamentarier sehen, wie gut es die SRG doch meint.
Das könnte man in der Tat meinen, liest man das Interview von Roger de Weck in der NZZ am Sonntag. Einen Kaffee später wird einem aber bewusst, dass der Weg der direkten Medienförderung nicht der richtige sein kann.
Was wäre, wenn die Medien in Trumps USA am Staatstropf hängen würden? Es muss unser Ziel sein, eine Medienordnung zu schaffen, die privaten Initiativen mit Meinungen aller Couleur eine faire Chance bietet.
In der Frühlingssession werden viele medienpolitische Geschäfte behandelt. Das Programm von National- und Ständerat kann abgerufen und den Debatten über Live-Streaming auf www.parlament.ch direkt gefolgt werden. Macht Spass, diese Demokratie.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer