SRG: VSM fordert Zusammenarbeit in relevanten Aktionsfeldern
06. Oktober 2017
Der Verband SCHWEIZER MEDIEN (VSM) begrüsst Kooperationsangebote zur Stärkung des Schweizer Medienplatzes grundsätzlich. Wichtiger als die vorgebrachten Kooperationsvorschläge wäre allerdings eine Selbstbeschränkung der SRG bei der Kommerzialisierung und den Onlineaktivitäten.
Die SRG hat heute fünf Kooperationsangebote für private Medienanbieter vorgestellt. Der VSM begrüsst den Willen der neuen Führung, mit den Privaten zusammenzuarbeiten. Die fünf Kooperationsangebote beziehen sich jedoch nicht auf die eigentlichen Konfliktfelder.
Der VSM erwartet von der SRG die verfassungsmässige Rücksichtnahme auf die Privaten sowie einen Stopp bei der Ausweitung des SRG-Angebots. Zudem ist zentral, dass Kooperationen nicht zu mehr Abhängigkeit führen, sondern zur Stärkung der Unabhängigkeit des Medienangebots beitragen.
Shared-/ Open-Content
Der VSM begrüsst Kooperationen der SRG mit unabhängigen Medienhäusern, sofern diese allen zu gleichen Bedingungen offen stehen. Das Potential von Open Content wird mit diesem ersten, kleinen Schritt der SRG aber noch längst nicht ausgeschöpft. Anstatt fixfertige Videos mit SRG-Label zur Verfügung zu stellen, sollte die SRG den Redaktionen der Privaten frei editierbares Rohmaterial zur Anreicherung der Berichterstattung anbieten. Nur so kann die Vielfalt gefördert werden.
Online-Messungssystem
Die Onlinemessung wird zur Zeit massgeblich von den privaten Medienanbietern vorangetrieben. Eine verstärkte Zusammenarbeit ist in diesem Bereich sehr wünschenswert.
Medien-Innovation, Medienkompetenz
Eine Zusammenarbeit zur Förderung der Medieninnovation besteht bereits via die ETH Media Tech Initiative. Weiter wären gemeinsame Aktionen zur Förderung der Medienkompetenz an Schulen denkbar.
Der VSM bietet Hand zu einer Diskussion, in welchen Bereichen Kooperationen sinnvoll und zielführend sind. Insbesondere im Konflikt rund um Admeira wären Gespräche über eine wirkliche Branchenlösung angezeigt. Der Verlegerverband bemüht sich seit Monaten einen solchen Austausch zu organisieren. Der VR von Admeira, in dem auch Gilles Marchand sitzt, weigert sich.
Vor allem aber erwartet der VSM die verfassungsmässige Rücksichtnahme auf die Privaten mit ernstzunehmenden Schritten in Richtung Selbstbeschränkung und Vermeidung von Marktverzerrung.