Medienförderung ausgewogen gestalten

  28. Mai 2018

Editorial Newsletter Mai 2018

Nach dem No-Billag-Overkill ist es zum Thema Medienpolitik und -förderung ruhig geworden.

Hinter den Kulissen wird aber eifrig gearbeitet. Das neue Mediengesetz – oder wie es heute genannt wird – das neue Gesetz über elektronische Medien (GeM), steht kurz vor der Vernehmlassung.

An zwei runden Tischen mit Bundesrätin Doris Leuthard konnten die Branchenvertreter ihre Anliegen vorbringen. Der Verband SCHWEIZER MEDIEN (VSM) hat seine Positionen vertreten.

Was kommt nun? Es wird schon heftig spekuliert, einiges ist auch schon durchgedrungen. So spekulieren NZZ und Tages-Anzeiger auf mehr direkte Förderung, welche zumindest das Potential hat die Unabhängigkeit der redaktionellen Leistung zu gefährden.

Der VSM will eine breite Diskussion, welche die ganze Medienlandschaft in die Betrachtung einbezieht. Ziel muss ein gut austariertes Gesamtsystem sein, das Marktverzerrungen unterdrückt.

Die Presse ist das wichtigste Informationsmedium für die Meinungsbildung. Sie erreicht auf Papier und über digitale Kanäle täglich Millionen und ist damit das Rückgrat des Service Public in der Schweiz.

Mit der bestens etablierten indirekten Presseförderung haben wir ein Erfolgsmodell, das keinen Einfluss auf die redaktionelle Arbeit hat, einfach in der Administration ist und bei den geförderten Verlagen – kleine lokale und regionale Titel – Wirkung zeigt. Hier mehr dazu.

Über das GeM sollen neue Angebote gefördert werden. Damit droht eine weitere Marktverzerrung. Der VSM setzt sich stark dafür ein, dass die Presse in angemessener Form in einem gesamtheitlichen Medienförderungssystem, ihrer Rolle und Bedeutung entsprechend, berücksichtigt wird. 

Mit freundlichen Grüssen

 

 


Andreas Häuptli
Geschäftsführer