VSM hält Qualitätsranking für untaugliche Grundlage

  07. September 2018

Der Verband SCHWEIZER MEDIEN (VSM) hält das am 3. September veröffentlichte Medienqualitätsranking (MQR 2018) des Stiftervereins Medienqualität Schweiz, durchgeführt vom Fög und der Universität Fribourg, für eine untaugliche Grundlage zur Qualitätsbewertung der Schweizer Medien.

Dieses wie eine Restaurantbewertung aufgezogene Notensystem verkennt nicht nur die Komplexität der Branche mit seiner heterogenen Titel- und Sendevielfalt, es besteht auch methodisch aus einem Mix verschiedener, nicht vergleichbarer Parameter.

So werden beispielsweise die Ressourcen der einzelnen Medien nicht gewichtet. Durch die Vergabe von Bestnoten an Medien, die mir sehr bescheidenen Mitteln arbeiten (WOZ und Le Temps), erscheint der Eindruck, dass es keinen Zusammenhang zwischen Investitionen in den Journalismus und geleisteter Qualität gibt. Andererseits haben gebührenfinanzierte SRG-Sendungen mehr Mittel zur Verfügung als kleinere Zeitungen, was die Qualitätswahrnehmung verzerrt. 

Bei Radio und TV werden auch nur einzelne Sendungen bewertet, bei Zeitungen und Online-Portalen aber das gesamte Angebot. Auch dies verzerrt das Ergebnis, weil eine einzelne herausragende Leistung besser dastehen kann als ein gemischtes Angebot. Generell beruht das MQR 2018 auf theoretischen Konzepten, die systematisch journalistische Formen bevorzugen und andere benachteiligen. Die Untersuchungen gehen von einem Qualitätsverständnis aus, das nicht von den Nutzern, sondern von Wissenschaftlern vermeintlich unfehlbar definiert wird. Der Verband weist dies als weltfremden Einordnungsversuch zurück.