Stützung der Service-Public-Presse als staatspolitischer Auftrag

  28. Mai 2019

Editorial Mai-Newsletter 2019

So, jetzt wissen wir es genau. Die Presse hat 2018 im Werbemarkt nach einem Rückgang der Umsätze von 9,6 Prozent noch 1'009 Mio. Franken netto umgesetzt. Etwa die Hälfte wie vor 10 Jahren.

Bei der Tagespresse, der regionalen Wochen- und der Sonntagspresse gingen die Umsätze sogar 11,9 Prozent zurück. 

Also genau bei der Service-Public-Presse, die als wichtigste Quelle politischer Inhalte auf Stufe Bund, Kantone und Gemeinden gilt und somit staatspolitisch unverzichtbar ist.

Faktencheck: Für rund 90 Prozent der Abstimmenden sind Zeitungen die Nummer 1 und damit die wichtigste Quelle zur Meinungsbildung.

Unser Verband und die darin engagierten Verlage haben diese Entwicklung leider kommen sehen. Wir fordern schon seit mehr als einem Jahr den Ausbau der indirekten Presseförderung um 90 Millionen Franken zur Sicherung der journalistischen Grundversorgung der Schweiz.   

Hier ist jetzt höchste Dringlichkeit angezeigt. Der VSM schlägt einen pragmatischen Weg vor.

Für die Erweiterung der heute schon existierenden indirekten Presseförderung ist die Verfassungsgrundlage gegeben und mit dem Postgesetz auch eine gesetzliche Basis vorhanden, die rasch geändert werden kann.

Diese Anpassung ist unabhängig von anderen medienpolitischen Geschäften umzusetzen

Warum ist es richtig die Zeitungen zu unterstützen?
Medienmarken leben vom Vertrauen. Verschwindet ein Titel, wird es teuer. Neue Angebote und damit vor allem auch neues Vertrauen aufzubauen benötigt viel Zeit, viel Geschick und noch mehr Geld.

Darum ist es für die Sicherung der flächendeckenden journalistischen Versorgung der Schweiz viel günstiger, die heute etablierten Titel zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

Jetzt ist der politische Wille gefragt, unabhängig der politischen Couleur. Der VSM wird sich in der Sommersession für ein rasches Vorankommen einsetzen. 

Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer