2020 wird Jahr der Entscheidung in Medienpolitik

  19. Dezember 2019

Editorial Newsletter Dezember 2019

Rückblickend haben die privaten Medienhäuser in der Schweiz 2019 unter zunehmendem, wirtschaftlichem Druck einen sehr guten Job gemacht.

Sie haben die relevanten Themen unserer Zeit aufgegriffen. Die flächendeckende Medienvielfalt ist nach wie vor gewährleistet, das Vertrauen intakt und die Qualität gut.

All das ist aber gefährdet. Die Werbeeinnahmen sind weiter stark rückläufig und ein tragfähiges digitales Geschäftsmodell ist noch nicht etabliert. Die Lage ist ernst. 


Es drohen weisse Flecken in der Medienlandschaft. Die demokratierelevante Meinungsbildung ist gefährdet. Die Zeitungen sind nach wie vor für 90% die Nummer-1-Quelle für Informationen zur Meinungsbildung vor Abstimmungen.  

Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat die Lage erkannt, die KVF von National- und Ständerat ebenfalls. Auch die Kantone machen sich zunehmend Sorgen. Die demokratierelevante Presse soll vom Bund zukünftig verstärkt unterstützt werden.

Die Politik sieht den Handlungsbedarf, die Verleger hoffen. 2020 wird ein entscheidendes Jahr. Wir sind zuversichtlich, dass der Bundesrat und das Parlament die Dringlichkeit ernst nimmt und 2020 eine rasche und umfassende Umsetzung des 
medienpolitischen Massnahmenpakets an die Hand nimmt. 

Ich verabschiede mich mit einigen Sorgen, aber trotzdem auch mit Zuversicht in die Weihnachtsferien. Der Verlegerverband ist gut aufgestellt. Ich danke Ihnen für die Treue zum VSM und die Verbundenheit zur Medienbranche. Es ist mir eine grosse Freude, die Geschäftsstelle dieses tollen Verbandes als Vertreter dieser faszinierenden Branche leiten zu dürfen. 

Jetzt wünsche ich Ihnen geruhsame Festtage mit Ihren Liebsten und einen guten Start in ein sicher wieder intensives neues Jahr.

Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer