Google verweigert sich dem Leistungsschutzrecht

  07. Oktober 2019
Google verweigert sich dem Leistungsschutzrecht

Google respektiert das auf Europaebene verabschiedete Leistungsschutzrecht nicht. In Frankreich wird das Gesetz umgangen, indem zukünftig nur noch Titel anstatt komplette Suchresultate mit Snippets gezeigt werden. Weiterhin will Google also mit Medieninhalten Daten für das eigene Werbe-Targeting gewinnen ohne den Wert des publizistischen Contents abzugelten. 

Google hat nicht die Absicht zu bezahlen. Der Google-News-Chef Richard Gingras hat in einem Blog-Post auch klar zum Ausdruck gebracht, dass Google nicht Willens ist, für die Veröffentlichung der Inhalte der Publisher zu bezahlen. Google stellt sich auf den Standpunkt, dass mit der Gewährleistung der Auffindbarkeit der Pressewebsites, dem weitergeleiteten Traffic und der Unterstützung über die Google News Initiative der Presse genug Gegenwert geboten wird. 

Der Silicon-Valley-Gigant geht aber noch weiter. In Ländern, in denen noch kein Leistungsschutzrecht besteht, sollen die Verlage sich jetzt selber aus dem Rennen nehmen, indem sie sich über neue Konfigurationsmöglichkeiten die Suchresultate so einstellen, dass Google keine Abgeltung leisten muss. 

Gemäss Google werden die Seiten der Presse, auch wenn Sie keine Snippets enthalten, im Algorithmus bezüglich des Rankings der Suchresultate gleich behandelt wie Websites, die eine erweiterte Inhaltsbeschreibung freigeben.

Der Verband SCHWEIZER MEDIEN setzt sich für ein griffiges Leistungsschutzrecht ein, über das die Nutzung journalistischer Inhalte durch kommerzielle Anbieter fair abgegolten wird.

Die Deutschen Zeitschrifen- und Zeitungsverbände verlangen, dass das Verhalten von Google jetzt kartellrechtlich beurteilt wird.