Bald auch Fachkräftemangel im Verlagsgeschäft?
30. Januar 2020
Editorial Januar-Newsletter 2020
Die Publigroupe hatte früher permanent 150 KV-Lehrlinge in Ausbildung. Viele davon haben nach dem Abschluss in die Verlage oder zu Mediaagenturen gewechselt und erfolgreich Karriere gemacht.
Die P ist Geschichte und heute gibt es in der ganzen Verlagsbranche nur noch knapp 100 KV-Lehrstellen, Tendenz abnehmend.
Über Kurz oder Lang droht uns hier ein grösseres Problem. Die KV-Ausbildung wird von der Bedeutung her unterschätzt. Trotz aller Spezialisierung wird es auch weiterhin Generalisten mit Verlags-Know-How brauchen, die das Grosse und Ganze im Blick haben. Dafür ist die KV-Ausbildung die beste Basisausbildung und für die Betriebe erst noch eine sehr kostengünstige.
Beim KV ist eine bedeutende Reform mit dem Namen «Kaufleute 2022» in Arbeit. Das liest sich jetzt nicht wahnsinnig dynamisch, ist aber der Plan.
Die Ausrichtung soll weg vom Lernen in klassischen Fächerstrukturen hin zum Erwerb von Handlungskompetenzen – hört man, liest man, sagt man: Genaueres und Offizielles ist nicht zu erfahren. Es wird eine Geheimniskrämerei betrieben.
Die Reform verläuft bisher eher holprig. Hier ein kritischer Beitrag aus dem Tages-Anzeiger vom 6. Januar 2020.
Unsere Branchenorganisation «Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ» ist involviert und setzt sich für eine praxisnahe Ausbildung ein, die zu einer hohen Arbeitsmarktfähigkeit führt.
Ich rufe alle Verlage auf, weiterhin auf die KV-Ausbildung zu setzen und Ausbildungsplätze mindestens zu erhalten, wenn nicht sogar auszubauen.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer
PS: Am Dienstag, 31. März, findet die VSM-Lokalmedientagung statt. Erste Programmpunkte mit Themenschwerpunkt Werbemarkt und Lokaljournalismus sind bekannt. Informationen und Anmeldung.