Indirekte Presseförderung: Frühzustellung mit 60 Mio. einbeziehen

  25. Mai 2020
Indirekte Presseförderung: Frühzustellung mit 60 Mio. einbeziehen

Die Arbeitsgruppe bestehend aus Experten des BAKOM, der Schweizerischen Post, der Frühzustellorganisationen und der Verlagshäuser empfiehlt die Frühzustellung zukünftig in die indirekte Presseförderung aufzunehmen. Dafür ist ein Budgetbedarf von 60 Mio. Franken pro Jahr notwendig. Der Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN (VSM) begrüsst die Empfehlungen und fordert eine schnelle Umsetzung.

Im Auftrag des Parlaments wurde vom UVEK eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche die operativen Aspekte einer Ausweitung der bestehenden Posttaxenvergünstigung auf die Frühzustellung und den Budgetbedarf geklärt hat. Bis anhin werden nur Zeitungen gefördert, welche in der Tageszustellung der Post ausgetragen werden.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass der Einbezug der Frühzustellung in die IPF operativ kein Problem darstellt. Die organisatorischen Modalitäten konnten dabei soweit geklärt werden, dass dem Parlament eine Empfehlung zur Umsetzung präsentiert werden kann. So soll der Förderbetrag pro Exemplar 22 Rappen betragen, was einem tieferen Satz entspricht als jener in der Tageszustellung. Der finanzielle Aufwand wird auf rund 60 Millionen geschätzt. Die Abwicklung der Vertriebsverbilligung würde indirekt über die Zustellorganisationen erfolgen und so die redaktionelle Unabhängigkeit nicht tangieren.

Dass die 60 Millionen verhältnismässig sind, zeigt die hier aufrufbare Grafik mit den Anteilen öffentlicher Gelder im Mediensektor.

Die Verabschiedung des Massnahmenpakets bleibt weiterhin dringlich. Die Förderung der Frühzustellung ist für Zeitungen überlebenswichtig. Nur wenn eine Publikation am morgen früh beim Leser ist, bietet diese auch einen entsprechenden Mehrwert gegenüber Online-Angeboten. Bereits heute wird teilweise über die Hälfte der Auflage von geförderten Titeln in der Frühzustellung zugestellt – wodurch die dringend benötigte Unterstützung durch die Posttaxenverbilligung auf der Hälfte des Volumens fehlt. Nun ist das Parlament gefragt, diese entscheidende Anpassung am Massnahmenpaket vorzunehmen und so die vielfältige Schweizer Medienlandschaft für die Zukunft zu sichern.

Weiterführende Links
Bericht der Arbeitsgruppe Frühzustellung: «Einbezug der Früh- und Sonntagszustellung in die indirekte Presseförderung»