Medienpolitik: Gesamtpaket zusammenhalten - Brücke bauen
28. August 2020
Editorial aus August-Newsletter 2020
«Onlinemedien haben sich bisher ohne staatliche Fördergelder sehr gut durchgeschlagen. Sie brauchen die Unterstützung nicht.» Das sagt Nationalrat Christian Wasserfallen nach der Beratung des medienpolitischen Massnahmenpakets in der KVF-N gegenüber dem Tages-Anzeiger.
Die Behauptung ist komplett falsch. Keine Ahnung woher Nationalrat Wasserfallen diese hat. Von einem Branchenexperten kann sie nicht sein.
Fakt ist, dass es für Digital-Only-Angebote heute noch kein tragfähiges Geschäftsmodell gibt, das einen flächendeckenden Service-Public-Journalismus bis tief ins Lokale gewährleistet. Heute werden die Redaktionen noch immer grossmehrheitlich aus Print-Erträgen finanziert.
Darum braucht es das Gesamtpaket mit der erweiterten Printpresseförderung und der neuen Digitalförderung als Brücke in der Transformationsphase.
Der Verlegerverband ruft den Nationalrat auf, für das Zusammenhalten des Gesamtpakets und gegen das Abtrennen der Digitalförderung zu stimmen.
Noch offene Fragen zur Ausgestaltung können ohne ein Aufsplitten geklärt werden. Es ist hohe Dringlichkeit angezeigt. Die Coronakrise hält an, erste Sparpakete sind angekündigt. Die Verlage brauchen jetzt Planungssicherheit.
Der Stand der Debatte kann hier abgerufen werden.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer