Ohne die Grossen geht nichts im Schweizer Mediengeschäft

  28. Mai 2020

Editorial Mai-Newsletter 2020

Die Schweizer sind gegenüber vielem, was gross ist, skeptisch. Dies gilt auch innerhalb unserer Branche. Die Grossen werden überaus kritisch beäugt.

Ich möchte heute eine Lanze brechen für die Grossen. Ohne die Grossen geht nämlich gar nichts. Seien wir doch froh...

...dass die Grossen nach wie vor so viel in den Journalismus investieren und damit viele Stellen sichern.

...dass die Grossen mit viel Innovationsgeist die Digitalisierung vorantreiben und bisher bereit waren, ohne staatliche Unterstützung viel Lehrgeld zu zahlen.

...dass die Grossen die Bezahlbereitschaft für Onlineangebote auf der Nutzerseite aufbauen.

...dass die Grossen Initiativen wie die Login/Digital-Allianz ergreifen, die später zu Branchenlösungen werden.

...dass die Grossen mit ihren Volumen die Posttarife in der Zeitungszustellung auf einem erträglichen Niveau halten helfen. 

...dass die Grossen einer WEMF treu bleiben, so die Währungsforschung voranbringen und die Print-Planbarkeit über die MedienDB sichern.

...dass die Familien hinter den Grossen weiterhin bereit sind, sich im Mediengeschäft zu engagieren. Heute branchenverbundene und -erfahrene Investoren zu finden ist äusserst schwierig, wie der frühere CEO der AZ Medien, Christoph Bauer, beim harzig verlaufenen Verkauf der Zeitungstitel des Familienunternehmens Dumont in Deutschland erfahren musste. 

und zu guter Letzt bin ich froh...
 
...dass die Grossen unseren Verband mit sechsstelligen Mitgliederbeiträgen alimentieren und damit ein breites Angebot an Dienstleistungen für alle sichern.
 
Auch die Politik kann viel zur Sicherung der heutigen Medienvielfalt und zur erfolgreichen Transformation in der Digitalisierung beitragen. Sie muss aber darauf achten, dass sie den Stellenwert der Grossen im System richtig gewichtet und diese nicht benachteiligt.

Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer