Print Matters! Die Zeitung ist systemrelevant - gedruckt noch mehr als digital
29. April 2020
Newsletter-Editorial April 2020
Alles digital? Nicht doch oder besser: Noch lange nicht. Unser Vergleich zeigt, dass die gedruckten Ausgaben der Bezahlpresse noch immer mehr Leser erreichen als deren Onlineplattformen.
Natürlich haben die Online-Plattformen beim derzeitig hohen Anspruch an eine 24h-Live-Berichterstattung zur Corona-Krise eine hohe Bedeutung. Zunehmend ist aber Einordnung und kritische Kommentierung gefragt. Und dies ist die Domäne von Print. Longreads auf kleinen Bildschirmen ist so eine Sache.
Die Corona-Krise gibt der Medienbranche drei Aufgaben auf den Weg.
Das Vertrauen sichern - Die Bevölkerung sucht nach verlässlichen Informationen. Unsere Redaktionen sind die Gatekeeper zur Wahrheit. Die Medienmarken geniessen ein grosses Vertrauen. Die Pflege dieses Vertrauens verlangt nach einer bewussten Markenführung.
Die Aufmerksamkeit sichern - Wie auch immer das Geschäftsmodell ausgelegt ist: Die Leserin und der Leser sind am wichtigsten. Die Konkurrenz ist riesig. Unsere grösste Herausforderung ist es, wertvolle Zeit unserer Leserinnen und Leser zu sichern, auf allen relevanten Kanälen und Trägern. Das hat natürlich mit Inhalten, aber auch mit der Aufmachung, der Kanalwahl und natürlich Technologie zu tun - mit dem ganzen Savoir Faire.
Die Finanzierung sichern - Unbestritten erfährt die Digitalisierung gerade einen immensen Schub. Es gilt die Transformation entschieden anzugehen, aber nicht mit einer Digital-only-Zielsetzung. Es geht nicht um Träger und Kanäle. Es geht darum, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu finden. Das eilt. Die Corona-Krise hat die Entwicklung beschleunigt.
All diese Aufgaben führen zum grossen Ziel: den Journalismus sichern.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer
PS: Mein Print-Matters-T-Shirt stammt von der kleinen, feinen Print-Boutique im Zürcher Kreis 4.