Das Dilemma der Medien: Vertrauen steigt, Einnahmen sinken
28. Oktober 2021
Newsletter-Editorial Oktober 2021
Die neueste Studie der Universität Zürich (fög) zeigt das Dilemma, in dem sich die Medienbranche befindet: In den letzten Monaten waren und sind die traditionellen Medien und ihre hochwertigen journalistischen Inhalte gefragt wie selten zuvor. Das Bedürfnis nach fundierter Information, nach Fakten und nach Einordnung ist gross. Ebenso das Vertrauen in die traditionellen Medien, welches durch die Ereignisse der Pandemie gestärkt wurde, während der Bevölkerung das Problem von Fake News und Desinformation durch Social Media und andere Plattformen ernsthaft Sorgen bereitet.
Andererseits war die Corona-Pandemie ein Beschleuniger für die strukturelle Krise in der Medienbranche. Auch in diesem Jahr liegen die Einnahmen aus Printwerbung der Schweizer Medienhäuser immer noch rund einen Drittel tiefer als vor der Pandemie. Bedeutet: Es fehlen wichtige Einnahmen zur Finanzierung des umfangreichen journalistischen Angebots. Gerade in den Regionen ist die flächendeckende Informationsversorgung mit gut recherchierten und vertrauenswürdigen Beiträgen ernsthaft gefährdet.
Das Massnahmenpaket zu Gunsten der Medien, welches vom Parlament geschnürt wurde und über welches die Schweizer Bevölkerung am 13. Februar 2022 abstimmen wird, setzt hier an: Es bietet den privaten Schweizer Medienhäusern eine zeitlich befristete Überbrückungshilfe und damit eine wichtige und effektive Unterstützung, um die journalistische Grundversorgung sicherzustellen. Das Medienpaket ist eine wichtige Investition in den Journalismus in der Schweiz, die sich bezahlt macht. Denn “nicht nur in Krisenphasen spielt der Journalismus eine äusserst wichtige Rolle für die Gesellschaft. Er trägt zu einer informierten Bevölkerung bei und limitiert die Ausbreitung von Desinformation”, so der Befund der Universität Zürich.
Weitere gute Gründe für ein Ja zum Medienpaket finden Sie hier: www.die-meinungsfreiheit.ch
Beste Grüsse
Stefan Wabel
Geschäftsführer