Drei Viertel der Jugendlichen werden wöchentlich mit Fake News konfrontiert

COVID-19 hat einer regelrechten «Infodemie» den perfekten Nährboden bereitet: Verschwörungserzählungen, Verharmlosungen, Verneinungen des Virus oder zweifelhafte Ratschläge zum Schutz der Gesundheit machen über Social Media und Messengerdienste seit Beginn der Pandemie die Runde. Das verunsichert die Jugend und untergräbt ihr Vertrauen in die klassischen Medien und politischen AkteurInnen – deshalb ist die verstärkte Förderung der Medienkompetenz an Schulen essenziell.

Drei von vier jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren kommen im Netz jede Woche mit Falschinformationen in Kontakt. Der Prozentsatz, der mehrmals täglich mit Fake News konfrontiert wird (21%), hat sich letztes Jahr gegenüber 2019 fast verdoppelt. Das hat eine Befragung der Vodafone Stiftung ergeben. 

Ein Drittel der jungen Menschen fühlt sich in Bezug auf Falschinformationen unsicher. Dabei ergibt sich eine Korrelation zwischen dem Alter und der Fähigkeit, Fake News zu erkennen: Je älter die jungen Menschen, desto souveräner fühlen sie sich im Umgang damit. Ein weiterer Zusammenhang besteht zum formalen Bildungsgrad: 77% der Jungen mit niedrigem Bildungshintergrund gaben an, sie seien nicht sicher, ob sie glaubwürdige von unglaubwürdigen Nachrichten unterscheiden könnten. 

Das zeigt, welche zentrale Rolle die Medienkompetenz in unserer Gesellschaft einnimmt. Eine funktionierende Demokratie setzt gut informierte BürgerInnen voraus, aber auch Vertrauen in politische HandlungsträgerInnen und die Medien. Allerdings bringen junge Menschen Desinformation gerade auch mit letzteren beiden in Verbindung. Umso wichtiger ist es deshalb, dass in der Schule der Umgang mit Desinformationen thematisiert wird. 85% der jungen Menschen sprachen sich dafür aus, dass das Thema als Pflichtstoff in der Schule behandelt werden solle. 

Der VSM engagiert sich mit seinem kostenlosen, frei zugänglichen Online-Lehrmittel «Was lese ich? – Journalismus verstehen» für die Förderung der Medienkompetenz von Jugendlichen. Jetzt entdecken!

Quelle: Vodafone Stiftung