Indirekte Pressefördung: Reduktion der Zustellermässigung gefährdet Informationsversorgung
23. Dezember 2022
Die Erhöhung der Tarife bei gleichzeitiger Reduktion der Ermässigung führt dazu, dass die effektiven Kosten für die Zustellung von Zeitungen im kommenden Jahr um fast einen Drittel steigen, wie die Grafik anhand eines Beispiels einer ausgewählten Tageszeitung zeigt.
Am vergangenen Freitag, 16. Dezember 2022, hat der Bundesrat die Zustellermässigung der indirekten Presseförderung IPF für das kommende Jahr festgesetzt: Diese beträgt neu 26 Rappen pro Exemplar. Damit liegt die Ermässigung im Jahr 2023 rund 3 Rappen tiefer als in den Jahren 2021 und 2022. Hier finden Sie die entsprechende Mitteilung des BAKOM: https://www.bakom.admin.ch/bakom/de/home/das-bakom/medieninformationen/medienmitteilungen.msg-id-92192.html
Der VSM ist sehr überrascht über die Höhe der Reduktion der Zustellermässigung. Die Ursache für diesen deutlichen Rückgang der Ermässigung liegt gemäss BAKOM darin begründet, dass die Gesamtmenge der geförderten Exemplare im Jahr 2022 weniger stark als prognostiziert abgenommen hat. Dadurch wird der Gesamtförderbeitrag von jährlich 30 Mio Franken im laufenden Jahr deutlich übertroffen, was im kommenden Jahr entsprechend korrigiert werden muss.
Zusammen mit der gleichzeitigen Preiserhöhung der Post hat dies zur Folge, dass die Netto-Preise für die Verlage im kommenden Jahr um fast einen Drittel steigen, was die Informationsversorgung insbesondere in den Regionen gefährdet. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass der Ausbau dieser bewährten Unterstützung für die Schweizer Medienbranche notwendiger und dringlicher denn je ist. Der VSM fordert deshalb, dass die Diskussion für einen Ausbau der Förderung jetzt auf politischer Ebene wieder aufgenommen werden.