Wir müssen reden.
31. Oktober 2022
Newsletter-Editorial Oktober 2022
Die Universität Zürich belegt im soeben erschienenen "Jahrbuch Qualität der Medien 2022”, dass rekordhohe 38 Prozent der Schweizerinnnen und Schweizer mit journalistischen Nachrichten unterversorgt sind. Und dies, obwohl die Berichterstattung in konstant hoher Qualität erfolgt. Das sollte uns als Gesellschaft zu denken geben. Denn der Journalismus ist entscheidend, ob sich die Bürgerinnen und Bürger regelmässig am demokratischen Prozess beteiligen, politisches Interesse entwickeln oder den demokratischen Institutionen vertrauen, erklärt die Universität Zürich weiter.
Die Studienautoren liefern eine Reihe von konkreten Handlungsempfehlungen, um diesen Umstand zu verbessern. Unter anderem muss es gelingen, die demokratierelevante Leistung des Journalismus stärker und besser zu vermitteln. Es brauche einen positiven Diskurs über die journalistischen Medienleistungen, namentlich von prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kultur oder Wirtschaft, empfehlen die Studienautoren.
Als Vertreterinnen und Vertreter der Medienbranche sollten wir nicht warten, bis das passiert, sondern aktiv unseren Beitrag leisten. Reden wir über Journalismus. Und sagen wir, was ist: Der Journalismus leistet einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie. Und er macht das gut und in hoher Qualität. Journalismus ist – wie es die Studienautoren treffend formulieren – nicht nice to have. Er ist systemrelevant.
Ich danke Ihnen fürs Weitersagen.
Beste Grüsse
Stefan Wabel
Geschäftsführer