Medienförderung: VSM fordert einen Ausbau der indirekten Presseförderung
10. Januar 2023
Der Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN VSM zeigt sich gegenüber den Ideen der EMEK zur Medienförderung skeptisch. Anstelle einer Ablösung der bewährten indirekten Presseförderung soll diese ausgebaut werden, so die Forderung des VSM.
Der VSM begrüsst, dass die Eidgenössische Medienkommission EMEK im heute veröffentlichten Bericht «Zukunft der Schweizer Medienförderung» die Notwendigkeit einer Medienförderung für die privaten Schweizer Medien erkennt. Einzelne Massnahmen und Überlegungen der EMEK entsprechen aus Sicht des VSM den Bedürfnissen der Medienbranche und werden entsprechend unterstützt. Die branchenübergreifenden Massnahmen zur Stärkung des Schweizer Medienplatzes wie beispielsweise die Förderung der Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten, der Nachrichtenagentur oder des Presserates trägt der VSM vollumfänglich mit.
Grosse Befürchtungen hegt der VSM aber gegenüber einem grundsätzlichen Systemwechsel in der Medienförderung, wie ihn die EMEK skizziert. Eine Ablösung der bewährten indirekten Presseförderung sowie der Finanzierung der privaten Radio und TV-Stationen gefährdet aus Sicht des VSM die Informationsversorgung in den Regionen. Die präsentierten Lösungsansätze der EMEK sind in vielen Punkten noch unklar und bringen eine Reihe komplexer Fragestellungen mit sich, deren Beantwortung Jahre dauern wird.
Die Medienunternehmen brauchen aber jetzt eine verstärkte Unterstützung, um die heutige mediale Grundversorgung in allen Regionen sicherzustellen. Der VSM fordert einen Ausbau der indirekten Presseförderung (IPF) aus den folgenden drei Gründen:
1. Die indirekte Presseförderung hat sich seit über 150 Jahren bewährt und hilft den Medienunternehmen effektiv und zielgerichtet. Ein Ausbau der heutigen Fördergelder kann schnell und unbürokratisch umgesetzt werden und bringt eine sofortige Unterstützung zur Sicherung der journalistischen Grundversorgung in der Schweiz.
2. Die Förderung der Printmedien entspricht sehr wohl einem Nutzerbedürfnis: noch immer lesen sehr viele Menschen in der Schweiz eine gedruckte Ausgabe, sei es eine Tageszeitung, eine lokale Wochenzeitung oder eine Zeitschrift. Die Förderung kommt also primär auch den Leserinnen und Leser zugute.
3. Dank der Kosteneinsparung im Vertrieb lassen sich mehr finanzielle Ressourcen in die Digitalisierung investieren. Die indirekte Presseförderung hilft den Medienunternehmen auch die digitale Transformation voranzutreiben.
Aus Sicht des VSM ist die indirekte Presseförderung für den langfristigen Erhalt der Medienvielfalt und -qualität in der Schweiz auch in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung.