Vorbehalte gegen Künstliche Intelligenz im Journalismus
31. Oktober 2023
In seinem Jahrbuch Qualität der Medien erkennt das fög Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber KI im Journalismus. Die Untersuchung zum diesjährigen Schwerpunktthema zeigt, dass die Nutzungsabsicht von Medien stark sinkt, wenn diese KI-unterstützt oder gar KI-generiert sind. Die sich jährlich wiederholende Studie zur Qualität der Medien zeigt, dass insbesondere die Relevanz der Themen sowie die allgemeine Qualität bei Boulevard- und Pendlermedien gestiegen sind.
Das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich untersucht im Rahmen des "Jahrbuch Qualität der Medien" jeweils ein Schwerpunktthema. 2023 untersuchten die Autoren Mark Eisenegger und Daniel Vogler die Haltung der Bevölkerung zurm Einsatz von künstlicher Intelligenz im Journalismus. Während - statt 84.3% bei Medien ohne KI - nur 54.9% der Bevölkerung KI-unterstützte Medien nutzen wollen, würden nur 29.1% komplett KI-generierte Inhalte konsumieren. Speziell Lokal- und Regionalnachrichten oder Beiträge zu Schweizer oder Internationaler Politik würden kaum gelesen, wenn sie von KI erstellt würden. Auch die Zahlungbereitschaft nimmt deutlich ab, sobald KI im Spiel ist - auf der anderen Seite erwarten die Befragten Einsparungen bei den Medienverlagen.
Qualität der Medien: weitgehend positive Entwicklungen
Die jährlichen Untersuchungen des fög zur Qualität der Schweizer Medien erlauben die Abbildung von Langzeitdynamiken. So erreicht die Gesamtqualität in der Schweizer Medienarena den Höchststand seit 2015. Dazu trägt etwa bei, dass die Relevanz der Berichterstattung 2023 gestiegen ist. Zudem konnten gerade Boulevard- und Pendlerzeitungen ihre Qualität weiter steigern. Auch die Vielfalt der Medien ist in diesem Jahr - zum ersten mal seit Längerem - wieder grösser geworden.
Sämtliche Hauptbefunde des fög im Jahrbuch "Qualität der Medien" finden Sie hier.