Künstliche Intelligenz

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Künstliche Intelligenz verändert das gesellschaftliche Informationsverhalten sowie auch die journalistische Arbeit. Deshalb hat sich der Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN bereits früh mit einem KI-Manifest und KI-Handlungsempfehlungen klar positioniert. Heute braucht es dringlich eine KI-Regelung mit Blick auf die ungefragte und unbezahlte Verwendung der Inhalte von Journalismus und Kreativ-Industrie.

KI-Dienste wie ChatGPT oder Perplexity verwenden heute journalistische und kreative Inhalte ohne Genehmigung oder Vergütung und geben diese als eigene «Auskünfte» auf Benutzeranfragen wieder. Selbst Bezahlschranken werden dabei teilweise von KI-Diensten umgangen. Der VSM hat sich mit dem KI-Manifest früh positioniert und unterstützt gemeinsam mit zahlreichen Organisationen aus der Kreativindustrie im Rahmen der KI-Allianz der Kreativwirtschaft (KIK) die Motion «Besserer Schutz des geistigen Eigentums vor KI-Missbrauch» (24.4596) von Petra Gössi.

Sektorspezifische KI-Regulierung dringlich

Die Motion Gössi kann für diese Branchen eine dringend notwendige sektorspezifische Lösung ermöglichen, wie sie auch der Bundesrat in seinem Bericht vorsieht. Das Anliegen der Motion zielt auf jene Nutzungen kreativer und journalistischer Inhalte, welche die Geschäftsmodelle der Rechteinhaber substituieren und vorrangig kommerzielle Ziele verfolgen – und damit den Medien-, Kultur- und Kreativstandort Schweiz gefährden. Der Schutz des Urheberrechts gilt auch hier - für Medien ebenso wie für Schweizer Musikerinnen und Autoren, Filmemacher und Künstlerinnen.

Die Schweiz soll als liberales Land und starker KI-Standort auch in Zukunft einen Spitzenplatz in Sachen Innovation einnehmen – mit klaren gesetzlichen Spielregeln wird Rechtssicherheit, auch für KI-Anbieter, geschaffen. Das Problem bei den KI-Chatbots ist im Gegensatz zum Leistungsschutzrecht nicht der fehlende Schutz journalistischer Ausschnitte, sondern der fehlende Schutz gegen die Form der Verwendung. Daher sind diese beiden Themen getrennt voneinander zu behandeln – zumal das Leistungsschutzrecht bereits internationaler Standard und das Problem seit vielen Jahr ungelöst ist.

Wissensaustausch und Handlungsempfehlungen

Für den Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN ist unbestritten, dass die Nutzung von KI grosse Chancen beinhaltet. Mit der Initiative «KI-Kompass» hat der VSM früh das Thema KI aufgenommen – um Orientierung mit Blick auf aktuelle medienrelevante Entwicklungen zu schaffen. Mit Veranstaltungen wie den KI-Inputsessions und Webinaren fördert der Verband den Wissensaustausch innerhalb der Branche.

Der VSM hat auch KI-Handlungsempfehlungen für Schweizer Medienunternehmen verabschiedet, wenn KI zur Unterstützung der journalistischen Arbeit zur Anwendung kommt. Dazu gehören Aspekte des verantwortungsvollen Einsatzes, der Transparenz und Deklaration, des Datenschutzes und der Vertraulichkeit oder der Schulung und Instruktion. Als Träger der Stiftung Schweizer Presserat unterstützt der VSM zudem den Leitfaden «KI im Journalismus» des Schweizer Presserats.