Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider würdigt die Rolle der Medien für die Demokratie

Bei der vierten Soirée Médias des Verlegerverbandes SCHWEIZER MEDIEN (VSM) im Rahmen des Locarno Film Festivals betonte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die unverzichtbare Rolle der privaten Medien für eine funktionierende Demokratie. Rund 140 Gäste aus Politik, Medien und Kultur genossen im Garten des Teatro Paravento einen Abend, der lokales Tessiner Flair mit internationalem Filmfestival-Ambiente verband.
In ihrer Rede ging Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern EDI, auf die Herausforderungen der Medienbranche ein – vom rasanten technologischen Wandel über die Dominanz sozialer Netzwerke bis hin zur Bedrohung durch Desinformation. Bereits als Vorsteherin des EJPD hatte sie vor drei Jahren eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes für den Schutz von Ausschnitten journalistischer Texte (Leistungsschutzrecht für die Presse) erfolgreich durch die Vernehmlassung begleitet. Dieses zentrale Anliegen der Medienbranche unterstützt die Bundesrätin weiterhin und machte deutlich, wie wichtig verlässlicher Journalismus für Meinungsvielfalt und demokratische Debatten ist:
«Wir leben in einer Welt, in der auf ‹Social Media› eine ‹News› die andere jagt – oder vielmehr: erschlägt. Und je nervöser die Welt, desto wichtiger wird unaufgeregte, seriöse Publizistik.»
Einsatz für den Schutz journalistischer Inhalte
VSM-Direktorin Pia Guggenbühl unterstrich in ihrer Begrüssung die Bedeutung eines wirksamen Schutzes journalistischer Inhalte im digitalen Raum. Das Leistungsschutzrecht einerseits und der verbesserte Schutz geistigen Eigentums vor der Nutzung durch KI-Anwendungen andererseits seien essenziell, um den Schweizer Medienplatz nachhaltig zu sichern. Vor diesem Hintergrund zählt der VSM neben der Unterstützung des Parlaments bei dem Leistungsschutzrecht auch auf die Annahme der Motion von FDP-Ständerätin Petra Gössi bei der baldigen Behandlung durch den Nationalrat.
Auch Raphael Brunschwig, CEO des Locarno Film Festivals, der die Soirée Médias mit seinem Besuch beehrte, hob im Gespräch die Wichtigkeit der journalistischen Begleitung des Festivals hervor. Locarno lebe von seinem Publikum und vom Austausch zwischen Filmschaffenden und der Öffentlichkeit. Deshalb zähle man auch künftig auf die starken Medien, sodass das Filmfestival die notwendige Aufmerksamkeit erhalte.
Dank an drei wichtige Frauen für Unterstützung der Medienvielfalt
VSM-Präsident Andrea Masüger zeigte sich im Gespräch mit Bundesrätin Baume-Schneider dankbar, dass von verschiedenen Seiten die wichtige Funktion der privaten Medien und der Wert der Medienvielfalt anerkannt werden. Er dankte Bundesrätin Baume-Schneider ausdrücklich dafür, dass sie das Leistungsschutzrecht zur Vernehmlassung gebracht hat und dessen Einführung weiterhin unterstützt.
Sein Dank galt auch zwei weiteren anwesenden Frauen: Einerseits der Fribourger Die Mitte-Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach, die mit einer parlamentarischen Initiative einen unumstrittenen Teil des gescheiterten Medienpakets erfolgreich wieder aufgenommen hatte, sowie SRG-Direktorin Susanne Wille für die konstruktiven und ergebnisorientierten Gespräche, die zur Grundsatzvereinbarung zwischen SRG und VSM führten.
Tessiner Gastfreundschaft und Festival-Highlights
Nach einem ungezwungenen Nachtessen mit Tessiner Spezialitäten führte der gemeinsame Gang die Gäste auf die Piazza Grande die Gäste in den internationalen Festivalkosmos. Auf dem Programm standen der tiefgründige Film «Sentimental Value» des norwegischen Regisseurs Joachim Trier sowie die Verleihung des Pardo alla Carriera an Jackie Chan.
Die vierte Soirée Médias verband erneut Politik, Medien und Kultur in einem besonderen Rahmen – und setzte ein starkes Zeichen für den gemeinsamen Einsatz von privaten Medien und Politik für eine vielfältige und unabhängige Schweizer Medienlandschaft.
Bilder @Pablo Gianinazzi, Keystone-SDA | Bilder Red Carpet zVg. Locarno Film Festival